Vegane Textilien - nachhaltig und plastikfrei - Ist das möglich?
Vegane Textilien? Bitte plastikfrei!
Vegane Kleidung bedeutet Kleidung ohne Materialien tierischen Ursprungs - in circa 90% der Fällen ist das in deutschen Kleiderschränken der Fall. Wolle, Seide und Leder machen im Durchschnitt nur einen kleinen Teil der Kleidungsstücke aus. Was sich im ersten Moment positiv anhört, führt zu einem bekannten Problem: Plastik.
Fastfashion und vegane Textilien aus Kunststoff
Die meisten Stücke der Fastfashion Industrie, die als vegan verkauft werden, sind aus Kunststofffasern. Synthetische Fasern wie Polyester, Polyacryl , Nylon und Elasthan bestehen nicht nur aus dem fossilen Stoff Erdöl, sondern setzen sowohl auf der Haut, als auch beim Waschen Mikroplastik frei.
Das ist schlecht für Mensch, Tier und Umwelt. Wenn auf Plastik und Erdöl in der Produktion verzichtet werden soll, müssen natürliche Rohstoffe gefunden werden.
Baumwolle altbewährt
Das verbreitetste natürliche Material ist die Baumwolle. Sie macht Dreiviertel der eingesetzten Naturfasern aus. Sie bietet Vorteile, wie Hautverträglichkeit, starke Saugfähigkeit, und Widerstandsfähigkeit.
Wichtig ist auf den Kauf von Bio-Baumwolle zu achten. Der konventionelle Anbau ist extrem wasserintensiv und findet unter Verwendung von giftigen Pestiziden statt, die Böden und Menschen schaden. Baumwolle aus biologischem Anbau ist also eine erste gute Alternative zu kunststoffbasierten Textilien.
Der neue Star: Lyocell
Aber um fließende, seidenartige Stoffe zu imitieren braucht es andere Strukturen. Hierbei spielt Lyocell eine wachsende Rolle. Den aus Zellulose gewonnene Stoff findet man in verschiedenen Beschaffenheiten und Qualitäten, die sich vielseitig einsetzen lassen. Durch die abbaubaren Stoffe und Chemikalien, die für die Herstellung verwendet werden, ist Lyocell eine nachhaltige Alternative zur konventionellen Viskose.
Die Faser lässt sich biologisch abbauen und hat eine kürzerer Zerfallszeit als biologisch abbaubare Kunststoffe wie PHBV, PBS oder PLA. Diese Eigenschaft lässt sich somit auch für ein cradle-to-cradle* Prinzip einsetzten und sorgt für ein kreislauffähiges Produkt.
Handtasche aus Ananas?
Es gibt Lederalternativen, die aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden. Ananasblätter oder Apfelreste aus der Saftindustrie (Trester) werden als Grundstoffe verwendet. Um die Stabilität des Pflanzenleders zu gewährleisten muss dieses jedoch mit Polyurethan (PU) überzogen oder vermischt werden. Dieser Kunststoff ist erdölbasiert und entspricht dadurch leider nicht dem nachhaltigen Grundgedanken.
Es gibt aber eine patentierte gänzlich plastikfreie Alternative namens Mirum®. Hier werden ausschließlich biobasierte Materialien verwendet, wie Naturkautschuk oder pflanzliche Öle. Es kann durch seine rein natürlichen Bestandteile recycelt oder kompostiert werden.
Tierleidfrei und nachhaltig
Nachhaltige Mode sehen wir bei NINA REIN als ganzheitliches Konzept.Textilien ohne tierische Materialien herzustellen ist einfach. Diese aber nachhaltig und natürlich herzustellen ist nicht mehr ganz so einfach. Beim Kauf veganer Kleidung ist es deshalb sehr wichtig auf Naturfasern aus biologischem Anbau zu achten. Dadurch wird nicht nur etwas Gutes für das Tierwohl, sondern auch für die Natur als Ganzes und unsere knappen Rohstoffe getan.
#worldveganday
Quellen:
Peta: veganes Leder
Wikipedia: Lyocell
Ökotest: Vegane Kleidung Rohstoffe
Utopia Ratgeber Pflanzliche Fasern ohne Tier und Plastik
enorm Magazin Cradle to cradle
Naturefund: „von der Wiege zur Wiege“, Beschreibung einer Methode zum Materialkreislauf