Steinnuss: das pflanzliche Elfenbein
Hosen, Blusen, Blazer, Mäntel. Für so gut wie jedes Kleidungsstück sind sie unerlässlich: Knöpfe. Es gibt sie aus Holz, Kunststoff, Metall und manchmal auch aus Perlmutt oder Elfenbein. Die einen sind leicht zerbrechlich, die anderen bestehen aus Erdöl oder gefährden die Tiere, je nachdem welches Material verwendet wird.
Erdöl für die Mode
In der Textilindustrie wird gerade im Fast Fashion Bereich zumeist auf kunststoffbasierte Materialien zurückgegriffen. Stoffe aus Polyester sind ein bekannter Notstand. Allerdings muss bei einer ganzheitlichen Betrachtung auch auf die kleineren Komponenten geachtet werden: zum Beispiel Knöpfe. Die Herstellung aus erdölbasiertem Kunststoff ist einfach und kostengünstig, das Endprodukt ist relativ stabil.
Die Erdölgewinnung, deren Verarbeitung und die Entsorgung von Plastik, bergen jedoch zahlreiche Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt. Die Bohrung und Förderung von Erdöl bringt oft massive Eingriffe in die Natur mit sich. Flächendeckende Rodungen von Wäldern sind fatal für das Klima und bringen das Ökosystem in ein Ungleichgewicht. Es wird der Lebensraum von zahlreichen Tierarten und auch indigenen Völkern zerstört.
Holzknöpfe sind eine nachhaltige und tierfreie Alternative. Der Nachteil hier ist die Beständigkeit. Das Material wird ohne Beschichtung porös und bricht leichter, als konventionelle Knöpfe aus Plastik.
Horn, Perlmutt und Co.
Knöpfe tierischen Ursprungs stehen oft in Verbindung mit Tötung. Elfenbein ist das Horn von Elefanten, die zumeist für dessen Gewinnung gewildert werden. Der illegale Abschuss der Tiere hat in Teilen Asiens und Afrikas bereits zu deren Ausrottung geführt. Auch wenn der Handel mit Elfenbein in vielen Staaten eingeschränkt oder verboten ist, sind die Elefanten durch legalen und illegalen Verkauf nach wie vor der Bedrohung von Wilderei ausgesetzt.
Beim klassischen Horn- oder Beinknopf, den wir vorrangig von Trachtenkleidung kennen, gibt es keine Probleme mit der Entsorgung. Hier handelt es sich schließlich um ein natürliches Material. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, wie das Material gewonnen wird. Spezielle Jagd auf Rinder oder Büffel kann verhindert werden, wenn Horn und Knochen als Abfallprodukte aus Schlachtungen gewonnen werden.
Perlmutt ist ein weiterer verbreiteter Rohstoff für Knöpfe. Hier muss zwischen der Gewinnung für Perlen und Knöpfe unterschieden werden. Die Perlen werden in invasiven Verfahren in Zuchtstationen hergestellt, da sie im Inneren der Muscheln wachsen. Für Knöpfe wiederum werden nur die Schalen der Muscheln benötigt. Verschiedene Muschel und Schneckenarten bilden Perlmuttschichten. Hier können die Schalen von bereits gestorbenen Exemplaren verwendet werden, aus denen die Formen ausgestanzt werden.
Wer allerdings eine Alternative möchte, die ohne Kunststoff und ohne Tiere auskommt, für den gibt es ein Material, das sich neuer Beliebtheit erfreut.
Eine Nuss als Knopf
Die Steinnusspalme (Phytelephas) hat ihren Ursprung in Südamerika. Sie liefert mit ihrem Samen, der Steinnuss, eine ideale Alternative zu herkömmlichen Materialien. Das Besondere an diesem Samen, ist, dass er nach der Trocknung eine knochenähnliche Härte bekommt. Unter der dunklen Schale befindet sich der helle Kern, der strukturell und farblich an Elfenbein erinnert.
Er kann durch fräsen und feilen in seine neue Form gebracht werden. Es werden auch Kunstwerke oder Schachfiguren aus diesem Material gefertigt. Die Steinnuss ist ein pflanzliches Material und somit biologisch abbaubar und kreislauffähig.
Ja, zur Powernuss
Die einheimische Bevölkerung nutzt die Nuss schon seit vielen Generationen. Das Material wurde durch den Seehandel auch hier bekannt, verlor durch den kommerziellen Kunststoffknopf jedoch an Bedeutung. Nachhaltigkeit und Umdenken bringen das Material heute wieder mehr in Verwendung. Um auf tierische und synthetische Materialien zu verzichten, setzen wir auf die Steinnuss als Knopf für unsere Produkte. Es gibt sie in hellen sowie dunklen Tönen und sie kann vielseitig eingesetzt werden.
Kleinigkeiten machen den Unterschied. Damit wir als Fair Fashion Label ganzheitlich nachhaltige Mode produzieren können, achten wir auf die Verwendung natürlicher Alternativen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinnuss
https://www.peta.de/themen/perlenketten-muschelketten/
https://www.prowildlife.de/aktuelles/hintergrund/elfenbeinhandel/
https://utopia.de/ratgeber/erdoel-darum-ist-es-fuer-die-umwelt-und-das-klima-so-problematisch/